Stratford-Upon-Avon

Gestern bin ich nach Stratford gefahren, wo William Shakespeare (Englands Goethe) geboren wurde. Die Stadt ist voll von Erinnerungen an Shakespeare und seine Familie.
Außerdem beeindruckt Stratford durch seine gut erhaltenen Fachwerkhäuser, die Tudor-style houses genannt werden, weil sie in der Regierungszeit der Tudors (der bekannteste Tudor war wohl Heinrich VIII wegen seiner 6 Frauen und der Tatsache, dass er seine eigene Kirche gegründet hat) gebaut wurden.
Im Folgenden zeige ich euch ein paar wichtige Gebäude bzw. Orte:

In diesem Haus wurde Shakespeare geboren, und hier wuchs er auch auf.
Hier stand einst das Haus, das Shakespeare gekauft hatte, als er nach seiner Karriere in London zurück nach Stratford kam. Der Garten ist aber auch sehr hübsch 😉
In dieser Kirche befinden sich die Gräber Shakespeares und einiger seiner Familienangehörigen.
Auf der Grabinschrift steht sinngemäß: Verflucht sei, wer meine Ruhe stört und meine Gebeine von hier fortnimmt.
Hier der idyllische Fluss Avon (ein altenglisches Wort für „Fluss“). Im Hintergrund ist das Theater der bekannten Royal Shakespeare Company zu sehen. Einige sehr berühmte Schauspieler (siehe Wikipedia) haben hier ihr Handwerk gelernt, bevor sie nach Hollywood gegangen sind 😉
Stratford-Upon-Avon heißt übersetzt: Straßenkreuzung über den Fluss (sehr originell, was?).
Hier nochmal das Theater der RSC zusammen mit dem…
… Swan Theatre, das der Shakespearebühne nachempfunden wurde (leider war es geschlossen, ich hätte es mir gern angeschaut).

Und hier noch einige Eindrücke vom Stadtzentrum und den oben erwähnten Fachwerkhäusern, die vorwiegend aus dem 16. Jahrhundert stammen:

Dieses Haus bewohnte Shakespeares Tochter Susanna mit ihrer Familie.

Ich habe gelernt, dass alle Schwäne Großbritanniens unter königlichem Schutz stehen und deshalb weder gefangen noch getötet noch gegessen werden dürfen...

… aber gefüttert gerne doch!

 Und hier zum Abschied noch ein Denkmal mit der Statue von William Shakespeare:

Good evening everybody! See you soon.

Bournemouth – zweiter Versuch

Heute Morgen nach dem Frühstück zog es mich nach draußen, der strahlend blaue Himmel ließ keine Ausreden zu. Und so fuhr ich mit dem Bus nach Bournemouth – der kam ganz pünktlich!
Das Stadtzentrum von Bournemouth liegt etwa 6 Kilometer von Southbourne, wo ich wohne, entfernt. Ich hielt mich aber gar nicht in Bournemouth auf, sondern wanderte zunächst zum Pier und dann oberhalb des Strandes zurück in Richtung Southbourne. 

Bournemouth Pier

Nach etwa 2,5 Kilometern kam ich zum Boscombe Pier. Von dort hat man einen tollen Blick auf den ganzen Strand (ich erinnere: 10 km!). 

Gleich hinter dem Pier beginnt ein Park, durch den ich flaniert bin; zunächst durch den kleinen Pinienwald (mmmhhh das duftete toll nach Nadelwald) und dann durch den formalen Garten mit prächtigen Blumenbeeten. Von Boscombe ging’s dann mit dem Bus zurück.
Insgesamt ein sehr schöner Vormittagsspaziergang.

Diese Schmucklilien sind in der Erde eingegraben. Meine müssen in Töpfen drinnen überwintern.

Nach dem Lunch fuhr ich mit meinen Gasteltern in einen großen Bastelladen (habe aber kaum Geld ausgegeben, weil dort alles recht teuer war); gleich nebenan befindet sich ein groooooooooooßes Gartencenter, in das Jean unbedingt gehen wollte. Na, wenn’s denn sein musste 😉 Ich habe nicht schlecht gestaunt, dass das dazugehörige Café (engl. Tea Room) etwa ein Drittel der gesamten Verkaufsfläche einnimmt (eigentlich sollte mich das ja nicht mehr verwundern). Und es gab nicht nur Pflanzen, sondern man kann sich dort für die Gartenarbeit von Kopf bis Fuß einkleiden, es gibt eine Abteilung für Küchenutensilien aller Art, damit man das Geerntete gleich weiterverarbeiten kann; für den Fall, dass das Essen vielleicht nicht gelingt, gibt es auch abgepackte Lebensmittel zu kaufen, und so allerhand mehr. Also kein Gartencenter im klassischen Sinne. Aber interessant war es trotzdem. Jean hat übrigens nichts gekauft, und ich auch nicht – aber ich habe eine Liste gemacht; ein paar Quadratzentimeter im Garten können ja noch bepflanzt werden.
So, und hier noch ein paar Kuriositäten, die mir heute so begegnet sind:

Und das war’s auch schon für heute. 
Good evening and see you soon!
 

Bournemouth… oder auch nicht!

Heute wollte ich den sonnigen Nachmittag dazu nutzen, mit dem Bus nach Bournemouth zu fahren, um ein bissel zu schlendern. Nach etwa 25 Minuten Wartezeit gab ich auf, leicht frustriert, und bin eben wieder nach Hause gegangen, um erstmal einen Tee zu trinken. Vielleicht stammt daher der Spruch: Abwarten und Tee trinken. Oder wie der Engländer sagt: Keep calm and carry on! (Bleib ruhig und mach weiter!)

Wie auch immer, ich hab’s sportlich genommen und ganz brav erstmal meine Hausaufgaben gemacht.
An dieser Stelle möchte ich stolz verkünden, dass ich seit heute im Advanced Level-Kurs bin. Gestern hatte ich ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin in der – ich nenne es mal so – Studienberatung über ein Ärgernis, über das ich an dieser Stelle nicht berichte. Die Dame war nach unserem Gespräch der Meinung, ich sei viel zu gut für das Level, in dem ich seit zwei Wochen Unterricht habe, und bräuchte in jedem Fall ein Upgrade. Ich ließ sie erstmal reden, aber heute Morgen verkündete sie mir, dass mein Lehrer – Michael – auch der Meinung sei, ich bräuchte eine neue Herausforderung (dass ich immer noch schlecht in Grammatik bin, interessierte wohl nicht). Und so landete ich im neuen Kurs. Einen Wermutstropfen hat das Ganze: Die Hausaufgaben haben es ganz schön in sich. Aber der Mensch wächst ja bekanntlich an seinen Aufgaben und so werde ich mich da durchbeißen. Irgendwie macht es ja auch Spaß.

Zurück zum Tee, dem britischen Nationalgetränk – ist aber auch verständlich, denn der Kaffee schmeckt hier eher scheußlich. Gestern war ich in Winchester, einer ehemals bedeutenden Stadt (war mal Hauptstadt England, a long long time ago) mit einer beeindruckenden Kathedrale, in der – laut Faltplan – nur bedeutende Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte fanden, Könige, Bischöfe… und Jane Austen. Das war auch einer der Gründe, warum ich nach Winchester fahren wollte.

Ach ja, was hat das mit Tee zu tun? Wie gesagt, die Engländer trinken bei jeder Gelegenheit Tee, und diese beiden Ankündigungen, die ich in der Kathedrale gesehen habe, möchte ich euch nicht vorenthalten:

Nehmen Sie an einer Führung zum Thema „Erster Weltkrieg“ teil und trinken Sie Tee. Oder: Sie erfahren bei Cream Tea, wie Jane Austen ihre letzten Tage verbracht hat.

Obelix sagt ja immer: Die spinnen, die Römer! Man könnte das auch – in etwas abgewandelter und natürlich höflicher Form – auf die Engländer anwenden: They’ve tea all the time, these Englishmen!

Leider hatten wir nicht viel Zeit, deshalb konnte ich mir gar nicht in Ruhe die Stadt ansehen. Aber ich habe ja noch eine Woche, vielleicht fahre ich nochmal alleine hin; es lohnt sich auf jeden Fall. Es gibt einen Aussichtspunkt (ich muss unbedingt wieder Sport treiben!), von dem aus man einen tollen Blick auf die ganze Stadt hat. Leider kann man das auf dem Foto nicht so gut erkennen:

So, das war’s für heute! Mein nächster Ausflug geht nach Stratford-upon-Avon am Sonntag. Ich freu mich drauf.

See you, guys, and bye-bye!

Cream Tea with Jane Austen

Bevor ich nach England kam, hatte ich mir fest vorgenommen, auf Jane Austens Spuren zu wandern. Sie ist eine meiner Lieblingsautoren – wenn nicht sogar die liebste.
Die Schule scheint auf solche Leute wie mich vorbereitet zu sein, denn gestern fuhr ich (mit ein paar anderen Sprachschülern) nach Chawton (etwa 1 Autostunde nordöstlich von Bournemouth), wo Jane Austen die letzten sieben Jahre ihres Lebens verbrachte.

Das Haus selbst ist recht klein und spartanisch eingerichtet, aber ich nehme an, dass es zu ihren Lebzeiten ähnlich ausgesehen haben muss, denn wohlhabend war Jane Austen ganz und gar nicht. Unglaublich fand ich, wie sie an diesem kleinen Tischchen (von, ich würde sagen, 40 cm Durchmesser) schreiben konnte. But she did! Wenn ich da an meinen Schreibtisch denke, dessen Tischplatte nur allzu selten ans Tageslicht kommt.

Leider regnete es den ganzen Morgen, sodass ich den schönen Garten, der fast um das ganze Haus führt, gar nicht genießen konnte. Und so habe ich auch leider keine Fotos, die ich euch zeigen kann. Aber bei Google findet ihr eine Menge davon 😉
Wo ein Museum ist, ist in England auch ein Tea Room nicht weit, und so vertrieb ich mir zusammen mit einer anderen Dame die Wartezeit bei einer Tasse Tee.

Unsere zweite Station war Portsmouth, eine wichtige Hafenstadt und Stützpunkt der Royal Navy. So haben wir auch ein paar Militärschiffe gesehen. Das schönste Schiff von allen ist jedoch die HMS Victory, Lord Nelsons Zuhause sozusagen; der Held der Engländer, der 1805 die Franzosen und Spanier in der Schlacht von Trafalgar besiegte. Das Schiff liegt in Portsmouth – nicht vor Anker, sondern auf dem Trockenen – und kann für 30 Pfund (rund 38 Euro) zusammen mit einem anderen Schiff besichtigt werden. Mir reichte dann auch der Blick von außen.

Anschließend, damit auch die Kids auf ihre Kosten kamen, hatten wir Freizeit im nahe gelegenen Outlet-Shopping-Center, yeah! Tja, und was macht in so einem Shopping-Center? Richtig, Tee trinken!

Eine englische Spzialität ist der so genannte Cream Tea am Nachmittag, bestehend aus Tee – of course – und einem Scone (eine Art süßes Brötchen), der mit Clotted Cream (einer Art Schlagsahne aus nicht pasteurisierter Milch) und Erdbeermarmelade bestrichen wird. Da ich Cornish Cream Tea hatte (die Cornwall’sche Variante), habe ich den Scone zuerst mit Marmelade und dann mit der „Butter“ bestrichen. Im restlichen Teil des Landes macht man es umgekehrt. So richtig glücklich war ich nicht mit dem Cream Tea, ich hatte schon bessere (meine zum Beispiel). Aber besser als Geld für Klamotten auszugeben, die dann meinen Koffer sprengen.
An einem Ende des Shopping-Centers steht dieser Turm (Baujahr 2000), der Spinnaker Tower (die Schiffer in meiner Leserschaft müssten wissen, was Spinnaker bedeutet, die anderen können googlen), 170 Meter hoch mit einer Plattform aus Glas, die begehbar ist, wenn man denn höhentauglich/schwindelfrei ist. No, thank you!

So, das war mein Wochenende. Sehr ereignisreich, aber auch anstrengend.

See you, guys. Bye-bye!

Oxford

Nach einer anstrengenden ersten Schulwoche hatte ich mir das Wochenende doch redlich verdient; nicht zu vergessen, dass ich auch des Urlaubs und der Erholung wegen hier bin!
Am Samstag hatte die Schule einen Ausflug nach Oxford organisiert; wir fuhren mit 6 (!) Bussen dorthin – ich glaube, das nennt sich Schulausflug all inclusive 😉 Die Fahrt dorthin hatte ich fast komplett verschlafen, dank Reisetabletten (wohl eher Schlaftabletten).
In Oxford angekommen stellte ich schnell fest, dass wir nicht die Einzigen waren. Nun ja, ich kann sowas ja allgemein gut ausblenden 😉
Hier ein Foto, das ich vom Carfax Tower aus gemacht habe:


In Oxford gibt es nicht DIE Universität, vielmehr gibt es 38 verschiedene Colleges, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Zwei davon will ich hier erwähnen: zunächst das All Souls College – weil das exklusivste (im Hinblick worauf auch immer) – und das bekannteste und größte: Christ Church College.

All Souls College

Wenn man das vorher nicht wusste, dann konnte man das spätestens an der langen Warteschlange (auch Touristen lieben Queuing!) sehen. Da ich so schon gut zu Fuß unterwegs war, habe ich mir dieses Fitnesstraining erspart und mir stattdessen eine Postkarte gekauft, auf der man die Halle sehen kann, die der Halle in den Harry-Potter-Filmen als Vorbild diente.

A propos Harry Potter: Obwohl keiner der Filme in Oxford gedreht wurde, reicht allein schon die Vorbildhalle aus, auch daraus Profit zu schlagen, wie diese Schaufensterauslage beweist:

Zauberstäbe zu verkaufen!

Haben Sie diesen Elf gesehen?

In Oxford gibt es aber nicht nur Colleges, die Leute müssen sich schließlich auch ernähren. Und ich habe Covered Market (übersetzt bedeutet das soviel wie „überdachte Markthalle“) entdeckt. Nice!

Und hier noch eine weitere Sehenswürdigkeit, The Bridge of Sighs. Im Gegensatz zur venezianischen Seufzerbrücke führt hier eine banale Straße darunter durch. Die Brücke verbindet zwei Colleges miteinander.

Das war Oxford, eine interessante Stadt, in der es viel zu sehen gibt, aber irgendwann gingen auch mir die Touristenmassen auf die Nerven (obwohl ich ja dazugehöre) und deshalb war ich froh, als wir am späten Nachmittag die Heimfahrt antraten.