Bilderrausch in Großbritannien

Hirsch zur Goldenen Stunde

Seit 10 Tagen sind wir mittlerweile in Großbritannien und ich habe jetzt schon mehr Bilder gemacht als nach 14 Tagen Island. Der frühe Sonnenuntergang, der hier und aktuell zur Winterzeit um ca. 16:35 Uhr beginnt, und die Goldene Stunde davor, mit ihrem glänzend samtweichen Licht, tragen wesentlich zu meinem Bilderrausch bei.

Unsere Spaziergänge und Wanderungen sind zeitlich so geplant, dass wir zur Goldenen Stunde und dem folgenden Sonnenuntergang noch unterwegs sind. Ich hoffe dann auf Lücken in den Wolken, damit die Sonne mit ihrem letzten warmen Streiflicht die Landschaft streicheln kann. Zur Sommerzeit, wenn die Sonne erst nach 21 Uhr untergeht, bin ich weniger gewillt noch so spät unterwegs zu sein. Das ist daher die perfekte Jahreszeit für einen bequemen Menschen, der die Goldene Stunde noch vor dem Abendessen genießen möchte.

Hinter unserem Cottage beginnt gleich der Exmoor Nationalpark. Ein Gatter trennt Privatland von Nationalpark. Dessen Landschaftsbild wird von Schafen und Rothirschen „gepflegt“, d.h. sie halten die Gewächse kurz und kacken überall hin. Für mich sieht das nach Heide aus und ich finde es wunderschön.

Lake District: bye!

Leider hat es die letzten Tage oft geregnet, heute sogar kurz gehagelt, und stürmisch war es auch noch, sodass wir weniger wandern waren als erhofft. Das Wetter hält die Briten aber offenbar nicht vom Wandern ab. Während wir im trockenen Auto die grandiose Landschaft an uns vorbeiziehen ließen, sahen wir jede Menge tapferer Wanderer, die Wind und Regen trotzten.

Heute war unser letzter Tag im Lake District. Es ist eine tolle Wandergegend mit herrlichen Aus- und Weitsichten, dir wir bestimmt nochmal besuchen werden, gleich nachdem wir zum dritten Mal in Schottland gewesen sein werden.

Lake District: 2 Pässe zur Irischen See

Auf der Fahrt zur Irischen See haben wir 2 spektakuläre Pässe passiert. Zwar würde wohl jeder Alpenvorlandbewohner über die Höhe diese Pässe nur müde lächeln, beide sind nur 393 m hoch, jedoch fühlt man sich dort wie auf 1.393 m.

Der Wrynose Pass und der Hardknott Pass bieten beide Steigungen von bis zu 30% und gehören damit zu den steilsten Straßen Englands. Für den Fahrer ist jedoch die Straßenführung, die als single-track road angelegt ist, die größere Herausforderung: nur eine Spur bei 30% Steigung, ohne zu sehen, was nach der Kuppe auf einen zukommt… manchmal echt gruselig

Ach ja, vom Meer gibts keine Bilder. Kennt man ja, Wasser eben… und die Isle of Man war auch nicht zu sehen.

Lake District: Wansfell Pike

Bei Sonnenschein haben wir uns den 482 m hohen Wansfell Pike von Ambleside kommend hochgeschwitzt, um die vom Reiseführer versprochene grandiose Aussicht über Englands größten See Windermere genießen zu können. Großbritanniens Small Talk Thema Nr. 1(*) hat uns jedoch pünktlich bei der Ankunft auf dem Gipfel im Stich gelassen. Es war trotzdem eine tolle Wanderung, die vielleicht gerade wegen des Regens länger in Erinnerung bleiben wird.

* Fun fact: Eine Untersuchung behauptet, das beinahe zu jedem beliebigen Zeitpunkt mehr als 1/3 der britischen Bevölkerung über das Wetter palavert. http://www.bbc.com/future/story/20151214-why-do-brits-talk-about-the-weather-so-much

Jura: Alpen in Sicht

Wandertag

1.500 m über dem Meeresspiegel konnten wir in der Weite den Genfer See und die Alpen ausmachen, die trotz der Ferne einen gewaltig großen Eindruck hinterlassen. Obwohl es streckenmäßig eine eher kurze Wanderung war, hatten es die Höhenmeter in sich, aber die Weit- und Aussicht machte alle Strapazen vergessen.