Nordrandweg 3/15 „3/4 Marathon“

Heute bin ich von Bopfingen nach Aalen-Unterkochen gewandert. Ja, das Aalen, dessen Nummernschilder am Anfang jeder Liste stehen. Laut Wegemarkierung bin ich 29,8km unterwegs gewesen, dazu kommt noch der Abstecher zur Kapfenburg und die Einkäufe am Abend. Gefühlt also um die 200km. So erschöpft war ich schon lange nicht mehr. An der Kasse im Supermarkt habe ich mir ernsthaft sorgen gemacht, ich könnte kollabieren, wenn die Omi vor mir noch länger in ihrer Börse herumkramt.

Das Wetter war heute nicht ganz so blau, ein paar weiße Wölkchen waren dann doch zu sehen. Außer heute morgen, da habe ich mit dem Regenschirm den Wolken drohen müssen. Das hat doch tatsächlich gewirkt.

Morgen wird es ganz entspannt. Der Wanderführer sagt 22km, der Hotelplan 24km und die Streckenangabe im Wanderführer 18km voraus. Ob 6km mehr oder weniger, das nimmt man hier nicht so genau.

Nordrandweg 2/15 „Das Pollen-Ereignis“

Es gibt 2 Themen, die mich auf meinen Wegen immer wieder beschäftigen: Das Wetter und meine Füße. Das Wetter ist Schicksal, den Füßen kann ich evtl. unter die Arme greifen, dazu nächste Woche mehr.

Ich hatte bei meinen Wanderungen noch nie schlechtes Wetter, was statistisch gesehen schon recht ungewöhnlich ist. Doch dieses Mal, fürchte ich, wird es mich treffen. Ich bin über 2 Wochen unterwegs, da muss es einfach mal länger regnen. Zurzeit könnte das Wetter nicht besser sein: blauer Himmel, erträgliche Temperaturen und minimaler Sonnenbrand.

Was mich doch etwas überrascht, ist der Pollenflug. Hab ich so krass noch nicht erlebt. Ich kann mich beinahe jede Stunde in einen kleinen Staubteufel verwandeln, wenn ich meine Klamotten, die Schuhe oder den Rucksack abklopfe. Den Preis zahle ich aber gerne, wenn ich dafür überall blühende Bäume und Wiesen erleben darf.

Heute habe ich wieder eine Schlange gesehen, dieses Mal von der lebenden Sorte. Sie hat mir sogar die Zunge rausgestreckt, leider erst nachdem ich ihr zungenloses Abbild für die Ewigkeit in die Cloud gesendet habe.

Nordrandweg 1/15 „Das Ries-Ereignis“

Nicht alle Tage geht man am besten erforschten Einschlagkrater der Erde (Wikipedia) entlang. Vor ca. 15 Millionen Jahren schlug im Nördlinger Ries ein 1.500m großer Asteroid ein. Der Einschlag war auf der ganzen Erde zu hören. Noch 200km entfernt war der Feuerball so hell wie die Sonne und zehnmal so groß. Das entstandene Impaktgestein hat 2.000 Jahre gebraucht um sich von 600°C auf 100°C abzukühlen.

Und exakt 14.602.018 Jahre später sieht es hier wieder ganz nett aus. Es gibt jetzt Burgen, Bäume und Wanderer. Wobei ich letzterem heute nicht begegnet bin. Allerdings habe ich eine Schlange gesehen. Nein, nicht vor der Eisdiele, so richtig echt, aber tot.

Morgen geht es von Mönchsdeggingen (nö, muss man nicht kennen) nach Bopfingen (ob Kennenswert, erfahrt ihr morgen). Heute bin ich von Donauwörth (von dessen Existenz man wenigstens wissen sollte) angeblich 32km zu meinem Etappenziel gewandert. Ich traue den Zahlen nicht so ganz, weder denen im Wanderführer noch den Zahlen auf den Wegweisern.