Time to say goodbye

So, das ist meiner letzter Post vor meiner Abreise.
Gestern und heute war ich nochmal shoppen:

Damit dürfte ich das Maximalgewicht meines Koffers erreicht haben 😉

Am Dienstag war ich trotz des Regens doch nochmal unterwegs, und zwar in Dorchester, dem Verwaltungssitz der Grafschaft Dorset, in der ich mich seit zwei Wochen aufhalte.
Die Stadt ist vor allem berühmt wegen Thomas Hardy, einem (zumindest in England) bekannten Schriftsteller der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Hardy wurde in Dorchester geboren und starb auch dort, überhaupt war er mit der Region sehr verbunden, was sich auch in seinen Romanen widerspiegelt, die alle mehr oder weniger in Dorset angesiedelt sind. In Dorchester selbst gibt es einige Gebäude, die auch in seinen Romanen erwähnt werden. Ich habe Hardys Romane sehr gern gelesen, muss aber vorwarnen: Viele sind sehr traurig. Wer sich lieber die Verfilmungen anschauen möchte, dem seien folgende empfohlen: „Herzen in Aufruhr“ (OT „Jude the Obscure“) mit Kate Winslet in der Hauptrolle und „Tess of the d’Urbervilles“ mit Gemma Arterton und Eddie Redmayne. Passend für lange und kalte Winterabende 😉

So viel Zeit musste sein; ich war eh schon pitschnass…

Während einer Regenpause unternahm ich einen kleinen Spaziergang durch den Ort und fand ein Prachtexemplar von Haus mit Reetdach, die typisch für die Gegend sind, aber es gibt nicht mehr so viele davon:

Das war Bournemouth 2015. Es war wieder sehr schön hier, aber jetzt hat es sich „ausgeguckt“. Beim nächsten Mal suche ich bzw. suchen wir 🙂 uns eine andere Gegend aus.

Kingston Lacy


Heute fuhr ich nach Kingston Lacy. Den Tipp bekam ich von Jean und Geoff. Nachdem die Bankes-Familie im Bürgerkrieg ihre Burg Corfe Castle aufgeben musste, baute sie sich ein kleineres Domizil, Kingston Lacy. Das Anwesen ist jedoch umso größer: über 3000 Hektar! Da kann man sich eine Weile aufhalten.

Die Rückseite

Das Haus hat mir sehr gut gefallen, auch wenn man zurzeit nur einen kleinen Teil besichtigen kann.
Mich hat vor allem der Park interessiert. Auffällig ist der Baumbestand; es müssen unzählige verschiedene Baumarten sein, die hier gepflanzt worden waren.

Es handelt sich um denselben Baum wie auf dem oberen Bild, ich habe ihn nur von der anderen Seite aus fotografiert.

 Hier noch ein paar Eindrücke vom Japanischen Garten mit Teegarten:

 

Eine Erwähnung ist der Küchengarten wert. Dieser liegt recht weit weg vom Haus, ich schätze etwa 1 Kilometer. Sehr merkwürdig und auch ungünstig. Als ich dort ankam, wunderte mich jedoch gar nichts mehr. Der Küchengarten misst in etwa die Größe eines Fußballfeldes. Man dachte eben in ganz anderen Dimensionen.
Nur ein kleiner Teil des Küchengartens: Im Hintergrund sieht man kleine Hütten, in denen früher die Gärtner wohnten. Heute dienen sie als Museum.
 Das war heute mein letzter Ausflug. Für morgen ist Regen angekündigt und am Mittwoch muss ich das Auto wieder zurückbringen. 
Mein Weggefährte in den letzten Tagen. Hat Spaß gemacht!
 Bye-bye!



Salisbury

Mein heutiges erstes Ziel war die Kathedrale von Salisbury, aus dem 13. Jahrhundert. Hier wird auch eines der 4 noch erhaltenen Originale der Magna Carta aus dem Jahr 1215 aufbewahrt und gerade zum 800-jährigen Jubiläum ausgestellt. Ein sehr beeindruckendes Schriftstück, die Handschrift sieht aus wie gemalt (Pergament war teuer, da konnte man sich kaum Fehler leisten). Im Kreuzgang befindet sich außerdem zurzeit eine sehr informative Ausstellung über das Thema Freiheit. 

Salisbury selbst ist – leider – kaum der Rede wert. Zwar hat man sich um die Erhaltung der alten Bausubstanz bemüht, aber ansonsten geht es kunterbunt, und auch etwas heruntergekommen, zu. Ich habe keine Fotos gemacht, mir hat die Stadt einfach nicht gefallen.
Ganz zufällig kam ich an Mompesson House vorbei, das ganz in der Nähe der Kathedrale liegt. Und schaut mal, was ich da entdeckt habe:


Also nichts wie rein. Das Haus ist wunderschön, sehr geschmackvoll eingerichtet, vieles wurde originalbelassen und ich fühlte mich sofort in vergangene Zeiten hineinversetzt. Die Ausstellung fügte sich sehr gut ins Bild. Und wenn ich mir irgendwann (bald!) mal wieder „Sense and Sensibiliy“ anschaue, dann kann ich sagen: Da war ich auch schon 😉
Eleanors Ballkleid

Hier erfuhr Marianne die traurige Nachricht von der Verlobung Willoughbys.
Am Nachmittag fuhr ich nach Corfe Castle, einer Festung aus dem frühen 12. Jahrhundert. Die Reste der imposanten Burg kann man besichtigen. Ich habe den Eintritt lieber in Cream Tea investiert.

Tja, und weil mir das Autofahren inzwischen richtig Spaß macht (ich habe über 250 Meilen zurückgelegt), bin ich über Umwege zurück nach Bournemouth gefahren. Hab nochmal Seeluft geschnuppert, den Sonnenuntergang genossen…
Hinter mir liegt ein ereignisreiches und traumhaftes Wochenende, ganz wie ich es mir vorgestellt habe. Mit vielen Eindrücken bin ich zurückgekommen und darf sagen: Ich habe so gar keine Lust auf Schule morgen…hihihi.
Bye-bye!

Unterwegs in Wiltshire – das ländliche England


IT is a truth universally acknowledged, that an [admirer of Jane Austen and her novels] must [follow their traces]. And so did I.

Heute führte mich der Weg nach Stourhead Garden, einem Herrenhaus mit ca. 1000 Hektar Anwesen. Im 18. Jahrhundert angelegt, wird der Park als lebendes Kunstwerk bezeichnet. Und in der Tat muss hier ein Genie am Werk gewesen sein. Nichts schien dem Zufall überlassen worden zu sein. Der etwa 3 km lange Rundweg hat unglaublich viel zu bieten und immer wieder brachten mich neue Ausblicke zum Staunen. Die Atmosphäre dort ist unbeschreiblich.
Ich will an dieser Stelle gar nicht so viel dazu sagen, sondern lasse lieber die Bilder für sich sprechen.
Die repräsentative Einfahrt

Der Pantheon: Nicht etwa den Göttern geweiht (obwohl sich Götterstatuen darin befinden), sondern zur Unterhaltung der Herrschaften gebaut: Musizieren, Picknick…
Der Baumbestand ist beeindruckend. Stellt euch vor, die Sonne hätte geschienen; wie das Laub geleuchtet hätte!

Was hat das mit Jane Austen zu tun, fragt ihr euch vielleicht. Im Jahre 2005 wurde Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ neu verfilmt. Auch wenn ich kein Fan von Keira Knightley und der Meinung bin, dass ihre Rolle als Elizabeth Bennet für meinen Geschmack zu modern interpretiert wurde, bietet der Film doch eine herrliche Kulisse. Eine der wichtigsten Szenen wurde in Stourhead Garden gedreht:
Im Hintergrund der Pantheon. Im Vordergrund die Brücke, über die Eliza Bennet lief, um Schutz vor dem Regen zu suchen. Wie passend, dass ich heute auch im Nieselregen durch den Park spaziert bin :-/ .

In diesem Tempel suchte Eliza Schutz vor dem Regen und begegnete dort Darcy, der ihr ganz unverfroren seinen ersten Heiratsantrag machte, den sie verständlicherweise ablehnte und sich sogar noch zu einer Beleidigung hinreißen ließ. Im Film knistert es nur so zwischen den beiden.
Ich verfolgte eine weitere Spur, die mich nach Lacock brachte. In diesem Dorf wurden einige Szenen für die 1995-er BBC-Verfilmung von „Stolz und Vorurteil“ gedreht.
Der Inn diente als Assembley Hall in Meryton.
Der Ort ist auch bekannt für seine Abtei, die ebenfalls mehrfach als Filmkulisse diente. So auch in zwei Harry Potter-Verfilmungen. Ich sparte jedoch das Geld. Außerdem war meine Laune durch den Regen etwas getrübt.
Hier noch ein paar Eindrücke von meinem kurzen Rundgang:

Schließlich hatte ich noch Zeit für eine letzte Besichtigung. Dafür fuhr ich nach Castle Combe, ein Dorf, das mal zum schönsten Dorf Englands gekürt wurde. Ich hatte Glück, der Regen hatte inzwischen aufgehört und die Sonne kam sogar zum Vorschein. Das Licht war so toll, mit dem Fotoapparat konnte ich das gar nicht so gut einfangen. Egal, ich habe den Spaziergang durch das Dorf sehr genossen und auch die Tatsache, dass wohl aufgrund des Wetters der sonst bei Touristen so beliebte Ort sehr ruhig daherkam.

Stellt euch dieses Licht in Stourhead Garden vor!

Nach meinem 10 Stunden-Tag bin ich jetzt ganz schön k.o.!
Ich hoffe, morgen ist mir das Wetter wohlgesonnen, wenn ich nach Salisbury fahre. Drückt mir die Daumen!
Bye-bye!

Das Abenteuer hat begonnen

Abenteuer vor allem bzw. eigentlich nur deshalb, weil ich mit einem Mietwagen unterwegs bin, wegen Linksfahren und so… Als ob das nicht genug wäre, handelt es sich um einen spritzigen Mercedes der A-Klasse (ich muss jetzt doch mal ein bissel damit angeben!).
Der Nervenkitzel ist aber inzwischen vorbei 😉
Mein heutiges Ziel war Salisbury; dazu jedoch im nächsten Post mehr, da ich heute drumherum gefahren bin. Ich hatte einen Zwischenstopp in Shaftesbury eingelegt, um den – zumindest in England – berühmten GOLD HILL zu sehen. Und hier ist er:

Berühmt deshalb, weil diese Straße vielfach als Fotomotiv herhalten durfte. Mir war heute kein strahlend blauer Himmel oder „gutes“ Licht vergönnt, deshalb sieht das Ganze recht unspektakulär aus, obwohl die Straße recht steil ist und die Häuser z. T. wirklich sehr hübsch aussehen:

Im Internet findet man zahlreiche Aufnahmen, die die Straße viel besser in Szene setzen.
Und hier nochmal der Blick von unten:

Shaftesbury ist ein kleiner, jedoch geschichtsträchtiger Ort und im Sommer wahrscheinlich vielbesucht; jedenfalls gibt es entlang des Stadtrundgangs viele Bänke.
Und hier noch ein paar Eindrücke:

Unterwegs in der „Waschstraße“ (Laundry Lane)
Waschen, trocknen, bügeln – wie praktisch!

Leider war es zu spät, um noch nach Salisbury zu fahren. Das hebe ich mir für Sonntag auf.
Inzwischen habe ich mich in meinem Zimmer eingerichtet:

Gleich um die Ecke gibt es einen Pub, das „Black Horse“, wo ich lecker (aber auch sehr nahrhaft) gegessen und 1 Pint Cider getrunken habe. Jetzt habe ich die nötige Bettschwere.

Bye-bye!