Neuseeland – Woche 3

Frieren am Arthur’s Pass

Nachdem wir am Freitag vor dem Wintereinbruch in den Bergen an die Ostküste geflüchtet sind, erwartete uns ein sonniger, angenehm warmer Samstag in Kaikoura. Der Ort ist für seine Vielzahl an dort lebenden wie auch vorbeiziehenden Meeresbewohner (aka Wale) bekannt. Wir haben das schöne Wetter für einen Spaziergang an der Küste genutzt. Dort gibt es eine Seehund-Kolonie. Prima, dachten wir, haben wir was zu gucken. Die Frage war dann jedoch nicht, OB wir Seehunde sehen, sondern eher wie viele.

Wahnsinn! 😲 Die Kleinen wurden von den Erwachsenen hinter der (vor Menschen) sicheren Absperrung beaufsichtigt, ein Seehund-Kindergarten. Es gab auch jede Menge mutige Erwachsene, die es sich links und rechts vom Wanderweg oder auch mal auf dem Weg gemütlich gemacht hatten. Eine tolle Erfahrung, die Seehunde so nah und in ihrem natürlichen Habitat zu erleben. Diese wiederum sind an Menschen gewöhnt und haben uns kaum beachtet. So konnten wir sie in aller Ruhe beobachten. – Wale haben wir übrigens keine gesehen 😉 Achso, der Küstenstreifen war natürlich auch sehr schön 😄

— Update, Sonntag: Auf unserem Weg nach Norden hielten wir ein paar Kilometer hinter Kaikoura an einem Aussichtspunkt, der einen tollen Blick auf meterhohe Wellen bot, und das trotz absoluter Windstille, und auf eine weitere Seehundkolonie, das habe ich in zwei kurzen Videos festgehalten, die man sich hier und hier anschauen kann. Süß, wie es sich die Kleinen im „Pool“ gut gehen lassen 😍

Nach der vielen Fahrerei der vergangenen Tage haben wir 4 Tage in einem gemütlichen und ruhig gelegenen Chalet in Takaka verbracht, um ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Untätig waren wir aber nicht und haben mal längere, mal kürzere Ausflüge in die Umgebung unternommen: Wainui Falls, Wharariki Beach (der bislang schönste Strand, wenn auch nicht zum Baden geeignet), Ngārua Caves (Kalksteinhöhlen, geschätztes Alter von 150 Mio Jahren), Pupu Springs (die größten Süßwasserquellen in Australien/Ozeanien werden zu den klarsten der Welt gezählt; sie sind ein heiliger Ort der Māori)…

Nun sind wir in Picton angekommen und verlassen nach 3 wunderbaren, eindrucksvollen Wochen die Südinsel. Es geht mit der Fähre nach Wellington auf die Nordinsel.

Neuseeland – Woche 2

Tja, was soll ich sagen? Neuseeland ist wunderschön!

In den vergangenen Tagen waren wir zum Einen im Fjordland, haben den wunderschönen Milford Sound besucht und waren an mehreren Seen spazieren. Das Wasser, egal ob in Flüssen, Seen oder Bächen, ist unglaublich klar und zum Teil von einem ganz tollen Blau (zumindest bei Sonnenschein 😉).

Pumpernickel am See

Anschließend sind wir wieder in die Berge gefahren, auf die andere Seite des Mount Cook. Highlight an der Westküste sind die beiden Gletscher Fox und Franz Josef. Letzteren konnten wir während einer Regenpause aus ca. 3 Kilometern Entfernung sehen. Kay war hier schon und konnte damals deutlich näher an die Gletscherzunge heran, die sich seitdem dramatisch weit zurückgezogen hat. Wir standen an der Stelle, wo der Gletscher vor 100 Jahren endete… Damals lebten Gletscher und Regenwald also noch einträchtig nebeneinander. Ein toller Anblick muss das gewesen sein.

Frieren am Gletscher 1993
Gemeinsam frieren 2022

In den letzten Tagen war das Wetter sehr wechselhaft und hat einige unserer Pläne vereitelt. Heute hat dann auch der Winter mal vorbeigeschaut. Darauf haben wir aber keine Lust. Also sind wir von der Westküste, wo wir eigentlich noch ein paar Tage verbringen wollten, an die Ostküste gefahren, die trockenes und milderes Wetter verspricht.

Wir lassen uns vom Wetter aber nicht die Laune verderben. Anstatt die Gegend zu Fuß zu erkunden, lassen wir die Landschaft eben im Auto an uns vorbeiziehen. Zu sehen und bestaunen gibt es jede Menge. Faszinierend, wie vielfältig die Landschaftsformen hier sind. Da wird es jedenfalls nucht langweilig. Besonders bemerkenswert finde ich, wie oben schon angedeutet, die Tatsache, dass sich entlang der Westküste dichter Regenwald erstreckt, und zwar bis ganz nah heran an die Southern Alps mit ihren schneebedeckten Gipfeln und Gletschern. Sehr ungewöhnlich. Der Regenwald hier ist übrigens gemäßigt und mit Temperaturen um die 10 Grad (zumindest in dieser Jahreszeit) für uns deutlich angenehmer.

Kea bei der Arbeit

Neuseeland – Woche 1

Endlich Neuseeland

Da sind wir also. In Neuseeland. Wir bereisen das Land seit einer Woche und waren schon fleißig.

Nach zwei Tagen in Christchurch war unsere erste Station der Mount Cook Nationalpark. Hier haben wir schöne Wanderungen unternommen und Gletscher und Gletscherseen bestaunt.

Zurzeit weilen wir im Süden, im Fjordland, in Te Anau. Damit habe ich den südlichsten Punkt der Erde, an den ich jemals gereist bin (45° S), erreicht. Kay war schon auf Stewart Island und somit noch weiter südlich unterwegs; das schaffen wir aber dieses Mal nicht.

Wir sind erst seit einer Woche hier, aber ich möchte behaupten, dass Neuseeland zu den schönsten Ländern gehört, die ich bislang bereist habe. Man kann sich an der wunderschönen Landschaft kaum satt sehen. Ich bin gespannt, was die nächsten Wochen noch so bereithalten.

In gewisser Weise sind wir auch auf Spurensuche. Auf Kays Spuren. Und haben auch schon mehrere Orte und sogar Fotostellen wiedergefunden, an denen Kay vor 29 Jahren gewesen war. Das ist aufregend.

1993
2022

Aufgefallen sind mir in den vergangenen Tagen die zahlreichen Lebend(?)fallen sowie Warnhinweise zu ausgestreuten Giftködern. Hintergrund: Erst mit den Maori (13. Jhd.) und Europäern (18. Jhd.) kamen Säugetiere auf die beiden Inseln. Die bis dahin dort lebenden Tiere, wie der Kiwi, sahen sich nun Fressfeinden gegenüber, die sie vorher nicht hatten. Die Regierung scheut keine Kosten und Mühe, um der Plage Herr zu werden, die die einheimische (und endemische!) Tierwelt bedroht. Also unternimmt man alles, um Marder, Wiesel, Wildkatze und Co loszuwerden.

Gesehen haben wir immerhin schon Paradise Ducks, eine neugierige Wekaralle und Keas, alles endemische Vögel.

Mt. Cook

Australien – Andere Länder, andere Sitten

Zuvor sei gesagt, dass das Folgende Beobachtungen sind, die von uns nicht bewertet werden sollen, auch wenn es sich an der einen oder anderen Stelle so liest. Andere Länder, andere Sitten. Uns sind während unserer Reise so einige Dinge aufgefallen, die eben so ganz anders sind, als wir es gewöhnt sind. Also bitte nicht als Beschwerde verstehen, was hier in beliebiger Reihenfolge aufgelistet ist 😉

An der Kasse im Supermarkt packt oft die Kassiererin die Einkäufe ein, es sei denn, man sagt ausdrücklich, dass man das selbst übernimmt. So ist viel Zeit für einen kurzen Plausch, das mögen die Australier hier nämlich sehr – zumindest die meisten. Für die (deutschen) Wartenden an der Kasse wird das schonmal zur Geduldsprobe.

Ach ja, zum Thema Plausch: Eine gängige Begrüßung hier ist „How are you?“ Erwartet wird, dass man sich bedankt, sagt, dass es einem gut (oder nicht allzu schlecht) geht, und dann gibt man die Frage zurück, erhält eine Antwort und dann, endlich, kommt man zum eigentlichen Thema.

In vielen Gegenden des Landes ist Wasser ein kostbares Gut. Zum Wassersparen wäre ein Hebelmischer in der Dusche also sehr hilfreich. Außerdem sind die Duschköpfe fest installiert, also nix mit Wechselduschen.

Eben erwähnte Wasserknappheit zeigt sich auch im Trinkwasser, das teilweise stark gechlort ist, nicht so lecker.

In Städten und auch an manchen Stränden gibt es Trinkwassersäulen, an denen man kostenlos Trinkwasser zapfen kann. (Das schmeckt interessanterweise nicht gechlort .) Bei den Temperaturen eine prima Sache! Im Restaurant bekommt man übrigens auch immer Wasser kostenlos!

Vollbepackt vom Einkaufen oder beim Einchecken, man hat gerade so eine Hand frei und dann hat die Eingangstür einen Drehknauf und keine Klinke.

Die Stromleitungen in den Ortschaften verlaufen fast nur oberirdisch. Kann man schwer aus Fotos herausschneiden, für die Ästhetik.

Sehr praktisch: In Australien kann man alles mit Kreditkarte zahlen. Wir gehören nicht zu den Deutschen, die noch am Bargeld hängen. Man wird sogar ermutigt, bargeldlos zu zahlen. Leider erheben manche Gebühren, wenn man mit Kreditkarte und nicht bar zahlt. Wenn man allerdings Wäsche waschen will, sei es auf dem Campingplatz oder im Waschsalon, dann geht das nur mit Bargeld und sogar nur mit Münzen. Das war für uns meistens ein Problem, sodass wir dann auf die gute alte Handwäsche zurückgegriffen haben.

Alkoholische Getränke bekommt man ausschließlich im Liquor Store oder Bottlemart. Und man sollte sie nicht sichtbar in der Öffentlichkeit herumtragen.

Fußgänger haben es hier schwer. Es gibt kaum Fußwege, wenn man außerhalb der Innenstadt unterwegs ist. Stattdessen läuft man auf der Straße oder geht über den Rasen in den Vorvorgärten und fühlt sich wie ein Eindringling auf Privatland. Zebrastreifen als solche gibt es hin und wieder, aber sie verpflichten Autofahrer nicht zum Anhalten, und die tun es auch nicht. Und last but not least gibt es zwar hier und da Fußgängerampeln, aber da wartet man schonmal mehrere Ampelphasen und muss schließlich über die Straße rennen, weil sie sofort wieder auf Rot springt.

Unterwegs gibt es überall öffentliche Toiletten, die – obwohl kostenlos – in den allermeisten Fällen ordentlich und sauber sind.

Autobahnen als solche gibt es im Land nicht (braucht es auch nicht). Damit sich keine endlos langen Autoschlangen bilden, gibt es in recht regelmäßigen Abständen zusätzliche Spuren, damit man die langsameren Fahrzeuge sicher überholen kann. Diese Spuren werden auch gern von LKWs genutzt. Diese kennen auch nicht den Unterschied zwischen Mindest- und Höchstgeschwindigkeit. An die 80 km/h wie in Deutschland halten sie sich jedenfalls nicht. Abgesehen davon fährt man sehr entspannt. Hier drängelt keiner und es wird meist ausreichend Abstand gehalten. Auf den Highways ist sogar Rechtsabbiegen eingerichtet. Das mussten wir zum Glück nie in Anspruch nehmen! Ach ja, wirklich eine Unart ist, dass viele Autofahrer den Motor auf dem Parkplatz laufen lassen, z. T. sogar das Auto verlassen. Schonmal was von Umweltverschmutzung/ Lärmbelästigung gehört? Und soooo billig ist das Benzin hier nicht. Einzige mögliche Erklärung: Man will verhindern, dass sich das Auto aufheizt.

Die H/Motels sind praktischerweise mit Wasserkocher und Kühlschrank, oft auch mit Mikrowelle und Toaster ausgestattet. Man muss also nicht immer Essen gehen.

Die Liste könnte man noch um einiges erweitern. Aber wir wollen mal nicht zu kleinlich erscheinen 😉

Australien – Woche 6einhalb

Wie bekommt man in Australien einen Covid-Schnelltest – Recap: Gestern Abend sind wir in Cairns angekommen, wo wir unsere letzte Nacht in Australien verbracht haben. Vor der Abreise müssen wir einen Schnelltest machen, um ins Flugzeug zu kommen. Im Vorfeld hatten wir uns schon nach Teststellen erkundigt. Und heute Morgen um 7 Uhr beginnt die Odyssee: 1. Anlaufstelle Medizinlabor (von der australischen Regierung für Tests empfohlen!): Dort erfahren wir, dass sie nur PCR-Tests durchführen (auf deren Ergebnis man 48 Stunden wartet…). 2. Anlaufstelle Chemist Warehouse: Ja, machen wir, aber nur von 11 bis 16 Uhr. Unser Flug startet um 13.35 Uhr! 3. Anlaufstelle Apotheke: Covid-Tests? Hier? Nope! 4. Anlaufstelle noch ’ne Apotheke: Yeah! Endlich klappt es und der Test ist sogar negativ! Inzwischen ist es 10 Uhr! Man, das hat Nerven gekostet. Ich sag’s ja nur (ungern), in Deutschland scheint man da besser organisiert zu sein; zumindest findet man im Internet alle Teststellen. Hier muss man sich durchfragen.

Zeit, Tschüss zu sagen. Wir hatten eine tolle Zeit in Australien und viele schöne Momente. Obwohl wir nur den Osten des Landes bereist haben, haben wir eine Menge gesehen. Und irgendwie ist es nicht genug, aber andererseits dann doch. Das Einzige, was wir sehr gern noch gesehen hätten, ist der Uluru (Ayers Rock), der ja für viele sinnbildlich für Australien steht. Und obwohl wir nicht geizig reisen, war uns der Ausflug dorthin dann doch viel zu teuer. So ist das eben, man bekommt halt nicht immer alles.

Heute verlassen wir dieses wunderschöne Land, aber unsere Reise ist noch nicht zu Ende. Es geht nach Neuseeland. Ja, richtig gelesen! Auf unserem Flug nach Sydney vor sechseinhalb Wochen haben wir in den Nachrichten gelesen, dass Neuseeland wieder für Touristen öffnet. Diese Gelegenheit lassen wir uns natürlich nicht entgehen, zumal das Land ja auch auf unserer Reisewunschliste steht. Wir freuen uns riesig! Der nächste Beitrag kommt also aus Neuseeland. See ya!

We bid you farewell