Die ersten Tage unserer Island-Reise führten uns in die Westfjorde. Grund: ein Eintrag im Reiseführer: „Die Westfjorde sind landschaftlich wohl das Schönste, was Island zu bieten hat – und hier gibt’s keine Spur von Massentourismus.“ Klingt doch toll. Als wir vor vier Jahren zum ersten Mal nach Island kamen, hielten wir uns im Süden auf, und da tummeln sich aus verscbiedenen Gründen die meisten Touristen – wie wir ja auch 😆. Aber das kann schon gehörig nerven.
Tatsächlich geht es in den Westfjorden sehr ruhig zu. Landschaftlich hat dieser Teil des Landes sicher viel zu bieten. Leider waren die Tage, die wir hier verbracht haben, sehr regnerisch; die schroffen, teils steil aufragenden Felswände waren meist wolkenverhangen und nur schemenhaft erkennbar, was uns viele tolle Ausblicke verwehrte.
Drei Highlights hatten wir aber, die wir auch trotz des Wetters genießen konnten: Da sind die Vogelfelsen von Látrabjarg; bis zu 400 Meter hoch ist die 12 km lange Steilküste das Brutgebiet unzähliger Vögel. Die Brutzeit war schon vorbei, als wir dort waren, und die Felsklippen nahezu verwaist, aber beeindruckend und respekteinflößend sind die Felsen allemal.
Der Strand Raudasandur beeindruckt durch seine Farbe. Der Sand ist nicht schwarz, wie sonst meist üblich in Island, sondern wirkt rötlich. Wir waren bei Ebbe dort und konnten ein Weilchen spazierengehen.
Der Wasserfall Dynjandi ist schon von Weitem zu hören. Wenn man davorsteht, muss man beeindruckt sein.
Noch bemerkenswert sind die Straßenverhältnisse in den Westfjorden. Weniger als die Hälfte aller Straßenkilometer auf der Insel sind asphaltiert und in den Westfjorden waren es mit Sicherheit noch weniger. Schotterpisten sind das Eine, aber es gab nicht wenige Abschnitte, die dermaßwn voller Schlaglöcher waren, dass wir kaum mit mehr als 30 km/h unterwegs waren. Ich könnte ja sagen, das gehört zum Charme… Auf jeden Fall sollte man reichlich Zeit einplanen, wenn man hier unterwegs ist, und sich ein größeres Auto (v.a. mit breiteren Reifen) gönnen. Wir waren nur mit einem kleinen Stadtflitzer unterwegs.
Leider hatten wir dann auch einen Platten. Zum Glück bemerkten wir es rechtzeitig und konnten zum Hotel zurückfahren, wo Kay das Ersatzrad aufziehen konnte. Nach fünf Tagen verließen wir die Westfjorde mit Zwischenstopp in einer Werkstatt, wo wir den Reifen flicken ließen. Bislang hält er 😉