Endstand: 10:19. 10 Übernachtungen im Camper stehen 19 in richtigen Betten gegenüber. Das Leben im Camper an sich ist nicht schlecht und wir haben auf richtig schönen Campingplätzen übernachtet (siehe Grampians Paradise). Aber: Es schläft sich total unbequem. Da nützte auch keine Extraschicht Polster. Und da uns gesunder Schlaf sehr wichtig ist, haben wir es irgendwann gelassen. Es war ohnehin „nur“ ein Experiment, um zu sehen, ob das etwas für uns ist. Ist es nicht, wie wir jetzt wissen. Und der Vorteil, den gesamten Hausstand immer dabei zu haben, wurde damit leider auch zum entscheidenden Nachteil. Mit dem Camper zu reisen bzw. zu fahren, ist kein Vergnügen. Man kommt (auch wenn es in Australien sowieso Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt) nicht sehr schnell voran und fährt, eben weil man den gesamten Haushalt dabei hat, besonders vorsichtig. Anyway, wir haben den Opa nach 4250 Kilometern zurückgegeben. Immerhin hat er uns zuverlässig überall hingebracht (wo wir mit ihm fahren durften) und uns nie im Stich gelassen!
Tea time mit Camper und Kängurus
In Cairns wartet ein anderes Fahrzeug, diesmal ein kleiner Pkw, auf uns. Damit sollte das Fahren entspannter werden.
Wo ist die Maus?
Übrigens haben wir in den letzten beiden Wochen einen blinden Passagier dabeigehabt, wahrscheinlich eine Maus, die unsere Kekse angeknabbert hat. Und auch nur die, nicht etwa die Nudeln oder Haferflocken. Nein, sie ist ein Feinschmecker. Oder war? Keine Ahnung, ob sie bis zum Ende bei uns geblieben ist. Wir haben jedenfalls kein Essen/Futter mehr im Camper gelagert.
Begonnen bei 679.251 km. Das „Links fahren“ hab ich erst bei der Rückgabe gesehen.
Die Southcoast. Wunderschöne Strände. Kleine Buchten. Der Pazifik mal wilder, mal sanfter. Wenn die Wellen an den Strand rollen oder sich an Felsen brechen. Die Brandung. Die Geräusche. Herrlich! Da möchte man ewig verweilen.
Füchse am Strand
In der vergangenen Woche haben wir mehr Strände besucht als ich in meinem ganzen Leben zuvor gesehen habe, so kommt es mir jedenfalls vor. Aber genug davon habe ich noch lange nicht. Gestern war ich dann endlich zum ersten Mal im Pazifik baden. Und es wird hoffentlich nicht das letzte Mal gewesen sein.
Interessant ist, dass die Australier nicht wirklich schwimmen, vielmehr stehen sie bis zur Hüfte oder zur Brust im Wasser und hüpfen johlend und jauchzend durch jede Welle, die heranrollt. Und das machen sie dann gefühlt stundenlang. Also, spaßig ist das schon, aber schwimmen gefällt mir besser.
Morgen ist dann unsere Zeit in New South Wales vorbei, wir geben den Camper zurück und fliegen rund 2300 Kilometer nach Norden in die Tropen. Darauf freuen wir uns schon sehr.
Die letzte Woche verlief recht unspektakulär, da wir viel im Auto unterwegs waren, um Strecke zu machen. Und das dauert mit dem Camper etwas länger.
Zwei Dinge waren jedoch bemerkenswert, sodass sie hier erwähnt werden sollten.
Ein paar Kängurus von ca. 43 Millionen
Zum Einen hatten wir zwei wirklich außergewöhnliche Unterkünfte. Da war zunächst der Campingplatz „Grampians Paradise“, auf dem wir zwei Nächte verbracht haben. Wunderschön gelegen bietet er ein Heim oder wenigstens einen Futterplatz für zahlreiche Kängurus – eigentlich Wallabys – die hier mehr oder weniger den ganzen Tag grasen. Wo man hinsah, Kängurus. Sie ließen uns erstaunlich nah an sich heran, bevor sie weghüpften, sodass wir sie richtig gut beobachten konnten. Kay hat auch tolle Fotos gemacht! So viele Kängurus haben wir zuvor und seitdem auch nicht (mehr) gesehen.
You talking to me?
Die zweite Unterkunft liegt eher ungünstig direkt am Highway, aber man kommt sich vor wie mitten im Wald. „Bird Songs Getaway“, so der Name des B&B, macht seinem Namen auch alle Ehre. So viele verschiedene Vogelstimmen auf einmal zu hören, manche mehr, manche weniger unangenehm laut, ist schon außergewöhnlich. Am Abend unserer Ankunft bekamen wir nur wenige zu Gesicht. Der Besitzer der Pension gab uns Körnerfutter für die Papageien zum Frühstück. Und was soll ich sagen, sie erschienen zahlreich. Es ging hektischer zu als an jedem Frühstücksbuffet im Hotel. Die Vögel waren nicht zimperlich, drängelten, schubsten, hackten auf den Nachbarn ein, um einen Platz auf dem Balkongeländer zu bekommen, wo wir die Körner ausgestreut hatten. Das war ein Erlebnis! Und wunderschön anzusehen waren sie allemal.
Zum Anderen sind wir außerplanmäßig die Great Ocean Road entlanggefahren, die berühmte Küstenstraße. Es gibt im Westen entlang der Strecke schöne Aussichtspunkte, von denen man einen Blick auf bizarre Felsformationen erhaschen kann. Beeindruckend! Ansonsten windet sich die B 100 mal näher an, mal weiter entfernt von der Küste entlang nach Osten Richtung Melbourne. Für Autofahrer (bzw. CamperVan-Fahrer) nicht immer ein Vergnügen, obwohl gut ausgebaut, ist die Straße doch stellenweise sehr kurvig und steil.
Inzwischen sind wir wieder in New South Wales, wo wir an der Küste entlang nach Norden Richtung Sydney fahren. Die Strecke verspricht tolle Strände, aber auch Wälder zum Wandern. Wir werden sehen.
Wenn das schöne Wetter nicht zu uns kommt, müssen wir dorthin fahren, wo das Wetter schön ist. La Niña hat die Ostküste fest im Griff. Die Temperaturen dort sind zwar angenehm warm, aber Regen und Sturm sind auf Dauer nicht gut fürs Gemüt. Und so haben wir unseren Plan, die South Coast zu bereisen, erst einmal verschoben und uns für die Berge entschieden. Nach den Blue Mountains ging es also in die Snowy Mountains (DAS Skigebiet für die Aussies). Dort haben wir bei bestem Wetter den höchsten Gipfel Australiens, den Mount Kosciuszko mit 2228 Metern, erwandert. Der Regen hat uns auch in den Snowies eingeholt. Also ging es weiter in den Südwesten ins nächste Gebirge, die Grampian Mountains. Kein Regen. Soweit hat der Plan also funktioniert.
Nun haben wir aber erstmal genug von Bergen und fahren morgen endlich an die Küste. Dazu im nächsten Beitrag mehr.
Frühstück am Wegesrand
Die Landschaft in Australien, zumindest das, was wir bislang gesehen haben, ist recht vielfältig. Klar, man fährt schonmal viele Kilometer, ohne dass sich das Landschaftsbild ändert. Ist ja auch ein unglaublich riesiges Land. Aber Australien besteht nicht nur aus roter Erde und Ödland, es gibt viele Wälder, Berge, Seen… und es ist schön, im Auto die Landschaft an sich vorbeiziehen zu sehen.
Da sind wir nun, wer hätte das gedacht. Anfang des Jahres sah es ja noch ganz danach aus, als ob wir während des Sabbatjahres nicht mehr nach Australien reisen würden.
Nachdem wir nun seit einer Woche hier sind, ist es an der Zeit für einen kurzen Bericht.
Vom Flug wollen wir mal nicht reden… Die ersten Tage verbrachten wir in Sydney mit dem Ziel, überhaupt erstmal anzukommen und uns an die Zeitumstellung zu gewöhnen. Von der Stadt haben wir nicht viel gesehen, das ist aber auch völlig in Ordnung, viel mitbekommen haben wir sowieso nicht. Die Gegend um den Hafen herum mit dem Opernhaus, der Harbour Bridge und dem Botanischen Garten (mit Blick auf die Skyline von Sydney) hat mir persönlich sehr gut gefallen.
Erwähnenswert ist das Bezahlsystem im ÖPNV. Es gibt die Opalcard (eine Art Prepaid-Fahrkarte) oder man bezahlt mit Kreditkarte – Fahrscheine als solche gibt es in Sydney nicht mehr. Beim Ein- und beim Aussteigen hält man einfach die Karte ans Lesegerät. Das ist wunderbar praktisch, gerade für Touristen.
Was mir auch aufgefallen ist, ist, wie entspannt die Australier erscheinen. Gerade in Sydney, ich meine: Großstadt! Ich habe zu keinem Zeitpunkt Hektik verspürt, weder im Bus noch beim Einkaufen… Vielleicht liegt es am Wetter oder daran, dass man sehr schnell an einem der vielen schönen Strände ist und sich dort erholen kann, wenn man denn Surfen und/oder Sonnenbaden mag. Die Australier jedenfalls mögen das.
Am Montag haben wir uns ins Abenteuer gestürzt und unseren Campervan abgeholt. Wir wollten mal in die Welt des Camping hineinschnuppern, auch um in gewisser Weise flexibel zu bleiben. Denn eine konkrete Reiseroute hatten und haben wir nicht geplant. Unser Camper, den wir Herbie getauft haben, ist nicht mehr der Jüngste und hat schon 680000 (!) km auf dem Buckel, aber er schnurrt. Dass es an einigen Stellen hineintropft, lassen wir jetzt mal unkommentiert.
Unser Reich für 4 Wochen
Die Welt des Campings: Wir sind ja Neulinge und keine Hardcore-Camper und wollen ja 4 Wochen durchhalten. Da trifft es sich ganz gut, dass es Camping-Stellplätze mit eigenem Bad gibt. Das ist schon cool, weniger wollen wir auch nicht (mehr). Ansonsten haben wir uns an den Camper gewöhnt, der eigentlich mit allem ausgestattet ist, was man so braucht. Die Matratzen könnten allerdings etwas weicher sein.
Blue Mountains
Den ersten richtigen (also mit allen Sinnen bewussten) Aufenthalt in den Blue Mountains haben wir gerade hinter uns. Diese Gegend (etwa 140 km westlich von Sydney) ist wunderschön und mit Sicherheit ein Wanderparadies. Eine Wanderung haben wir auch unternommen. Dafür ging es ziemlich tief bergab in eine Schlucht und durch Regenwald – für mich faszinierend, ich kenne das allenfalls aus dem Tropenhaus in Tiergärten oder botanischen Gärten. Die vielen hundert Stufen am Anfang hinunter und am Ende wieder hinauf haben meinen Waden ganz schön zugesetzt; selbst jetzt, 2 Tage danach, tun sie noch ganz schön weh. Aber die Strapazen haben sich gelohnt. Die Wanderung war wirklich toll. Daran werde ich noch lange denken.
Nun sind wir auf dem Weg Richtung Süden. Was wir dort so sehen und erleben, davon berichte ich nächste Woche. Bis dahin könnt ihr uns gern auf Kays Bilderblog oder auf unseren Instagram-Accounts folgen. Bis bald!