Etappe 1/10 „Der Beginn“
Mehr Bilder kann ich leider nicht bieten, da ich in RAW fotografiere und vergessen habe, die JPG-Einstellung dauerhaft zu aktivieren. Ich denke aber, das Bild genügt als Beweis, dass ich zumindest am Startpunkt war. 🙂
Die Abschnitt war zwar nur ca. 17km lang (bin schon über 30km-Etappen gelaufen!), müde Knochen und Beine habe ich aber trotzdem.
Good-bye England!
Heute zeigte sich das Wetter nochmal versöhnlich und so waren wir mit dem Auto unterwegs, um uns die nahe Umgebung anzusehen.
Erste Station war St. Ives, ein beliebter Ferienort und Kulisse einiger Pilcher-Romanverfilmungen. Ein hübscher, aber doch sehr überlaufener Ort.
Anschließend fuhren wir zu St. Michael’s Mount, dem kleinen Bruder des Mont Saint Michel in der Normandie. Es handelt sich um eine Gezeiteninsel, man kommt also nur bei Ebbe trockenen Fußes dahin. Da die Flut gerade einsetzte, als wir ankamen, hätten wir nur mit dem Boot hinüberfahren können…
Jetzt sitzen wir im Wohnzimmer des gemütlichen Cottages und ich denke an Zuhause; nach vier Wochen fahre ich endlich wieder heim 🙂
Das war’s dann auch mit dem Bloggen. Ich danke euch für euer reges Interesse an meinem Blog (ich kann das ja an der Anzahl der Seitenaufrufe sehen) und hoffe, meine Berichte haben euch gefallen.
Good-bye and see you soon!
Auf den Hund gekommen
Heute Mittag kündigte sich besseres Wetter an, was wir sofort ausnutzten und zu einem Spaziergang aufbrachen. Zunächst ging es querfeldein und unsere Schuhe waren schon nach kurzer Zeit völlig durchnässt; kein Wunder bei dem Regen der letzten Tage.
Da es hier in der Gegend viele Überreste vorchristlicher Siedlungen (so genannte Settlements) gibt, beschlossen wir, uns einige davon anzusehen.
Wir waren etwa eine Stunde unterwegs, als wir an einem Gehöft vorbeikamen, aus dem zwei Hunde bellend herausgeschossen kamen, um ihr Revier zu verteidigen. Wir gingen weiter und ein Hund meinte, er müsste uns noch ein Stück begleiten, um sicher zu gehen, dass wir ja auch verschwinden. Dann schien es ihm jedoch zu gefallen, und so begleitete er uns immer weiter. Als wir am Zwischenziel unserer Wanderung ankamen – der Siedlung von Chysauster – ließ Kay ein resolutes „Go!“ vernehmen, worauf der Hund uns doch tatsächlich nicht weiter folgte… dachten wir. Als wir uns an der „Ausgrabungsstätte“ umsahen und die Sonne genossen, tauchte plötzlich der Hund wieder auf und wich uns nicht mehr von der Seite. Wenn wir stehen blieben, blieb auch er stehen; wenn die Straße eine Kurve machte, guckte er stets um die Ecke, ob wir noch da sind; an einer Kreuzung wartete er stets, um zu sehen, welchen Weg wir nehmen würden; eine aufmerksame Wanderbegleitung!
Als wir wieder zurück waren, nahm sich unsere Gastgeberin Penny des Hundes an; an seinem Halsband hat Dennis (so heißt der Hund) eine Marke mit der Telefonnummer der Besitzer; leider ging nur der Anrufbeantworter ran. Als sich auch Stunden später niemand meldete, beschloss Penny, den Hund nach Hause zu fahren – zum Glück wussten wir noch, wo Dennis sich uns angeschlossen hatte.
Tja, hoffen wir mal, dass der Ausreißer keine Standpauke von seinen Besitzern bekommen hat 😉
Ich habe – nach anfänglichem Misstrauen – es doch genossen, den Hund dabei zu haben; er hat sogar auf uns gehört und kam auf unsere Rufe zu uns gerannt (wichtig, wenn uns auf den engen Straßen ein Auto entgegenkam). Aber keine Sorge, ein Hund kommt uns so schnell nicht ins Haus.
Regenpause
Heute ist das Wetter so ungewöhnlich gleichbleibend schlecht, dass Kay und ich beschlossen haben, im Cottage zu bleiben und es uns vor dem Kamin im Wohnzimmer gemütlich zu machen.
Am Freitagnachmittag habe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge von Jean, Geoff und Bournemouth Abschied genommen. Das weinende Auge, weil ich meine Gasteltern wirklich ins Herz geschlossen habe, das lachende, weil ich Kay endlich wieder habe.
Nachdem wir uns für das Wochenende mit Proviant eingedeckt hatten, ging es auf die etwa 360 km lange Reise nach Westen, fast bis Land’s End. Die letzten Kilometer waren eine nervenaufreibende Angelegenheit, da es draußen immer dunkler und die Straßen immer enger wurden. Schließlich kamen wir aber doch mitten im Nirgendwo am richtigen Haus an.
Gestern ließen wir es dann ruhig angehen, um uns erst einmal zu akklimatisieren, und fuhren zum Strand von Porthcurno:
Fehlen nur noch die Palmen für das Karibik-Feeling (obwohl die hier auch wachsen) und das Wasser müsste wärmer sein; einige Mutige waren baden, trugen aber Schwimmanzüge, brrrrr! |
Den Nachmittag verbrachten wir in Penzance, einem kleinen, hübschen, aber doch sehr touristisch geprägten Städtchen.
einer der vielen urigen Pubs älteren Semesters (man beachte den Piraten auf dem Dach) |
Und zum Abschluss noch ein paar Naturimpressionen; dank des milden Klimas (Golfstrom) blüht es hier sehr üppig:
Drücken wir mal die Daumen, dass wir morgen besseres – also wechselhafteres – Wetter haben. In unmittelbarer Umgebung unseres Ferienhäuschens gibt es eine Menge prähistorischer Stätten zu besichtigen. Davon im nächsten Blogeintrag.
See you later!