Bournemouth… oder auch nicht!

Heute wollte ich den sonnigen Nachmittag dazu nutzen, mit dem Bus nach Bournemouth zu fahren, um ein bissel zu schlendern. Nach etwa 25 Minuten Wartezeit gab ich auf, leicht frustriert, und bin eben wieder nach Hause gegangen, um erstmal einen Tee zu trinken. Vielleicht stammt daher der Spruch: Abwarten und Tee trinken. Oder wie der Engländer sagt: Keep calm and carry on! (Bleib ruhig und mach weiter!)

Wie auch immer, ich hab’s sportlich genommen und ganz brav erstmal meine Hausaufgaben gemacht.
An dieser Stelle möchte ich stolz verkünden, dass ich seit heute im Advanced Level-Kurs bin. Gestern hatte ich ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin in der – ich nenne es mal so – Studienberatung über ein Ärgernis, über das ich an dieser Stelle nicht berichte. Die Dame war nach unserem Gespräch der Meinung, ich sei viel zu gut für das Level, in dem ich seit zwei Wochen Unterricht habe, und bräuchte in jedem Fall ein Upgrade. Ich ließ sie erstmal reden, aber heute Morgen verkündete sie mir, dass mein Lehrer – Michael – auch der Meinung sei, ich bräuchte eine neue Herausforderung (dass ich immer noch schlecht in Grammatik bin, interessierte wohl nicht). Und so landete ich im neuen Kurs. Einen Wermutstropfen hat das Ganze: Die Hausaufgaben haben es ganz schön in sich. Aber der Mensch wächst ja bekanntlich an seinen Aufgaben und so werde ich mich da durchbeißen. Irgendwie macht es ja auch Spaß.

Zurück zum Tee, dem britischen Nationalgetränk – ist aber auch verständlich, denn der Kaffee schmeckt hier eher scheußlich. Gestern war ich in Winchester, einer ehemals bedeutenden Stadt (war mal Hauptstadt England, a long long time ago) mit einer beeindruckenden Kathedrale, in der – laut Faltplan – nur bedeutende Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte fanden, Könige, Bischöfe… und Jane Austen. Das war auch einer der Gründe, warum ich nach Winchester fahren wollte.

Ach ja, was hat das mit Tee zu tun? Wie gesagt, die Engländer trinken bei jeder Gelegenheit Tee, und diese beiden Ankündigungen, die ich in der Kathedrale gesehen habe, möchte ich euch nicht vorenthalten:

Nehmen Sie an einer Führung zum Thema „Erster Weltkrieg“ teil und trinken Sie Tee. Oder: Sie erfahren bei Cream Tea, wie Jane Austen ihre letzten Tage verbracht hat.

Obelix sagt ja immer: Die spinnen, die Römer! Man könnte das auch – in etwas abgewandelter und natürlich höflicher Form – auf die Engländer anwenden: They’ve tea all the time, these Englishmen!

Leider hatten wir nicht viel Zeit, deshalb konnte ich mir gar nicht in Ruhe die Stadt ansehen. Aber ich habe ja noch eine Woche, vielleicht fahre ich nochmal alleine hin; es lohnt sich auf jeden Fall. Es gibt einen Aussichtspunkt (ich muss unbedingt wieder Sport treiben!), von dem aus man einen tollen Blick auf die ganze Stadt hat. Leider kann man das auf dem Foto nicht so gut erkennen:

So, das war’s für heute! Mein nächster Ausflug geht nach Stratford-upon-Avon am Sonntag. Ich freu mich drauf.

See you, guys, and bye-bye!