Bevor ich nach England kam, hatte ich mir fest vorgenommen, auf Jane Austens Spuren zu wandern. Sie ist eine meiner Lieblingsautoren – wenn nicht sogar die liebste.
Die Schule scheint auf solche Leute wie mich vorbereitet zu sein, denn gestern fuhr ich (mit ein paar anderen Sprachschülern) nach Chawton (etwa 1 Autostunde nordöstlich von Bournemouth), wo Jane Austen die letzten sieben Jahre ihres Lebens verbrachte.
Das Haus selbst ist recht klein und spartanisch eingerichtet, aber ich nehme an, dass es zu ihren Lebzeiten ähnlich ausgesehen haben muss, denn wohlhabend war Jane Austen ganz und gar nicht. Unglaublich fand ich, wie sie an diesem kleinen Tischchen (von, ich würde sagen, 40 cm Durchmesser) schreiben konnte. But she did! Wenn ich da an meinen Schreibtisch denke, dessen Tischplatte nur allzu selten ans Tageslicht kommt.
Leider regnete es den ganzen Morgen, sodass ich den schönen Garten, der fast um das ganze Haus führt, gar nicht genießen konnte. Und so habe ich auch leider keine Fotos, die ich euch zeigen kann. Aber bei Google findet ihr eine Menge davon 😉
Wo ein Museum ist, ist in England auch ein Tea Room nicht weit, und so vertrieb ich mir zusammen mit einer anderen Dame die Wartezeit bei einer Tasse Tee.
Unsere zweite Station war Portsmouth, eine wichtige Hafenstadt und Stützpunkt der Royal Navy. So haben wir auch ein paar Militärschiffe gesehen. Das schönste Schiff von allen ist jedoch die HMS Victory, Lord Nelsons Zuhause sozusagen; der Held der Engländer, der 1805 die Franzosen und Spanier in der Schlacht von Trafalgar besiegte. Das Schiff liegt in Portsmouth – nicht vor Anker, sondern auf dem Trockenen – und kann für 30 Pfund (rund 38 Euro) zusammen mit einem anderen Schiff besichtigt werden. Mir reichte dann auch der Blick von außen.
Anschließend, damit auch die Kids auf ihre Kosten kamen, hatten wir Freizeit im nahe gelegenen Outlet-Shopping-Center, yeah! Tja, und was macht in so einem Shopping-Center? Richtig, Tee trinken!
Eine englische Spzialität ist der so genannte Cream Tea am Nachmittag, bestehend aus Tee – of course – und einem Scone (eine Art süßes Brötchen), der mit Clotted Cream (einer Art Schlagsahne aus nicht pasteurisierter Milch) und Erdbeermarmelade bestrichen wird. Da ich Cornish Cream Tea hatte (die Cornwall’sche Variante), habe ich den Scone zuerst mit Marmelade und dann mit der „Butter“ bestrichen. Im restlichen Teil des Landes macht man es umgekehrt. So richtig glücklich war ich nicht mit dem Cream Tea, ich hatte schon bessere (meine zum Beispiel). Aber besser als Geld für Klamotten auszugeben, die dann meinen Koffer sprengen.
An einem Ende des Shopping-Centers steht dieser Turm (Baujahr 2000), der Spinnaker Tower (die Schiffer in meiner Leserschaft müssten wissen, was Spinnaker bedeutet, die anderen können googlen), 170 Meter hoch mit einer Plattform aus Glas, die begehbar ist, wenn man denn höhentauglich/schwindelfrei ist. No, thank you!
So, das war mein Wochenende. Sehr ereignisreich, aber auch anstrengend.
See you, guys. Bye-bye!